Die Löwenburg im Bergpark Wilhelmshöhe: Eine Zeitreise in das 18. Jahrhundert

Ritterrüstungen, hinreißende Wandteppiche und originale Einrichtungsgegenstände aus dem 18. Jahrhundert gibt es auch in Kassel! Begleitet uns durch die magischen Räume der Löwenburg im UNESCO-Weltkulturerbe Bergpark Wilhelmshöhe und lasst euch von dem königlichen Ambiente verzaubern.


Wusstet ihr, dass die Löwenburg zwischen 1793 und 1801 entstand? Die Burg diente als Lustschloss und wurde nur sehr wenig über die Jahre beschädigt durch historische Events wie Weltkriege und Aufstände. Dann 1821 wurde Wilhelm I. schließlich in der Gruft unter der Burgkapelle bestattet, welche wir uns heute auch noch anschauen werden! Wir betreten die Burg durch das idyllische Burgtor, welches ihr über eine kleine Brücke erreicht. Schon am Eingang könnt ihr das prachtvolle Lustschloss in all seinem Glanz bewundern. Ihr findet euch zunächst im Innenhof wieder, von wo die Zeitreise beginnen soll! Holt euch direkt hier im Shop ein Ticket für eine anstehende, stündliche Tour. Trinkt nochmal einen Schluck und macht euch bereit die Lebensweisen des Landgrafen Wilhelm I. selber zu erleben. Rucksäcke dürft ihr leider nicht mitnehmen.

 

Eingangsbereich und Burginnere 

Der erste Raum, den ihr betretet, offenbart die Schönheit, welche schon damals vorherrschte. Das verwendete Holz, sowohl die Wände als auch der Boden, wurde nachgestrichen, sodass der originale Farbton noch heute von Besuchern aus aller Welt bewundert werden kann. Wichtig ist hier den Raum auf sich wirken zu lassen. Achtet auf die vielen architektonischen Details an den Türen, Fenstern und Lampen, welche im Laufe der Zeit zu wahren Kunstwerken aus der Epoche der Romantik und des Barocks geworden sind. 

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Über den Treppenturm geht es nun eine Etage nach oben in das nächste Zimmer. Ab hier wird es spannend! Lasst euch genügend Zeit und werft einen Blick auf die Inneneinrichtung. Der grüne Stuhl und der altmodische Schreibtisch direkt vor euch sind Unikate aus der alten Zeit, welche ihr während einer informativen Führung betrachten könnt. Zudem lernt ihr, dassnicht alles so echt ist wie es scheint. Die Bücher in dem Bücherregal direkt hinter dem Schreibtisch waren zum Beispiel schon damals zu Zeiten von Wilhelm I. eine Fälschung und lediglich als Dekoration gedacht, um den Raum zu verschönern. Auch in diesem Zimmer wurden alle Holzmaterialien nachgestrichen, um das Echtheitsgefühl am Leben zu halten. Viele Fenster sind allerdings seit hunderten von Jahren unberührt, was nochmal für einen besonderen Charm der Burg sorgt. 



Weiter geht's in den nächsten Raum. Zu Gesicht bekommt ihr hier wunderschöne alte Wandteppiche, Statuen sowie weitere Möbel. Auch hier empfehlen wir euch ein paar Minuten Zeit zu nehmen, um euch gründlich umzuschauen. Direkt bemerkbar machen sich die Deckenmuster und Verzierungen an den Wänden. Dieses Zimmer diente unter anderem als Wartezimmer für Gäste von Wilhelm I..

Der Schlafsaal von Wilhelm I. wird durch einen kleinen Flur erreicht. Die Aufmerksamen unter euch haben vielleicht schon einen kleinen Unterschied gemerkt. Achtet mal genau auf die Kronleuchter! In den Räumen, welche Männern gewidmet waren, wurden immer 8 Kerzen verwendet, wohingegen es bei Räumen, wie dieser Flur, welcher Frauen gewidmet waren, lediglich 4 Kerzen waren. Tatsächlich wollte man über diesen Weg vermitteln, wer hier das Sagen hat. In diesem Durchgang könnt ihr euch außerdem weitere Bilder und Portraits von Vorfahren des Landgrafen anschauen.

Im Schlafzimmer des Landgrafen befindet sich in der Mitte des Raums ein vergleichsweise kleines Bett. Ihr müsst hier beachten, dass die Menschen zu damaliger Zeit signifikant kleiner waren als wir heute. Auch hier wurden die Stoffwände, sowie die Holzfarben neugemacht und saniert. Wisst ihr wo die Redewendung etwas auf der hohen Kante haben herkommt? Wenn man früher zu viele Wertgegenstände besaß, hat man diese auf die hohe Kante des "Bettdachs" gelegt, um sie so vor dieberischen Augen fernzuhalten!


Rüstkammer und Burgkapelle 

Wenn ihr mit der Besichtigung der Räumlichkeiten innerhalb der Burg fertig seid, geht es nochmal ganz nach oben! Nach einem kleinen Treppen-Workout habt ihr hier eine spektakuläre Aussicht über die Stadt. Dieser einmalige Rundumblick bietet euch Sicht auf den Herkules, die Kasseler Innenstadt und Region. Diese Stelle auf der Burg wurde erst neu saniert und vor nur wenigen Wochen eröffnet. Ziemlich hoch hier!

Die Tour ist aber noch nicht vorbei. Weiter geht's in die andere Hälfte der Burg zu einer Ausstellung echter Ritterrüstungen! Zu sehen bekommt ihr hier vor allem Rüstungen und Equipment, welches für Tuniere verwendet wurde. Sich gegenseitig vom Pferd stoßen mit einer Lanze war damals mit einer der meist ausgeübtesten Sportarten. Zudem fand man auch Kinderrüstungen, welche Spuren von Kämpfen aufwiesen. Man schätzt daher, dass Kinder von Ritterfamilien schon im Alter von 7-8 Jahren trainiert wurden und bei Tunieren mitgewirkt haben. Dass Rüstungen sehr aufwendig in der Herstellung waren, sollte jedem klar sein. Aber wisst ihr wie lange man tatsächlich für nur eine Rüstung gebraucht hat? Ein ganzes Jahr! Entsprechend waren die Rüstungen sehr teuer und die meisten Menschen konnten sich lediglich eine in ihrem gesamten Leben leisten.



Abschließend geht ihr jetzt in die Burgkapelle, in der  Wilhelm I. bestattet wurde und noch heute ruht. Die großen Kirchenfenster sind zum Teil sogar im Original enthalten und wurden damals vor hunderten von Jahren aus einer alten Kirche aus der Kasseler Region genommen und hier verbaut, damit die Burg einen älteren Anschein machte. Das war Wilhelm I. besonders wichtig, da er einer der Ersten sein wollte, der solch eine Burg besaß. Welch perfekter Ausflug!

Öffnungszeiten
1. April – 31. Oktober: Di – So und feiertags 10 – 17 Uhr (letzte Führung: 16 Uhr)
1. November – 31. März: Di – So und feiertags 10 – 16 Uhr (letzte Führung: 15 Uhr) 

Die Besichtigung der Löwenburg ist ausschließlich zur vollen Stunde mit einer Führung möglich. Hier Plätze reservieren!




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