Karl und Amalia – eine in Marmor verewigte Liebe
Die lebensgroßen Marmorskulpturen erzählen euch die großen antiken Liebesgeschichten des Mythendichters Ovid: Zum Beispiel könnt ihr in einer Ecknische Narziss entdecken, der alle verschmähte, die ihn begehrten. Diese Hartherzigkeit entzürnte die Liebesgöttin Aphrodite so sehr, dass sie ihn bestrafte: Er sollte nicht bekommen können, was er einmal lieben werde! Eines Tages beugte sich Narziss über eine klare Quelle und erblickte sein Spiegelbild. Sofort verliebte er sich in die eigene Schönheit. Und genau dieser Moment wird hier im Marmorbad festgehalten: Der glänzende Marmorfußboden stellt den klaren Wasserspiegel dar, den Narziss verzückt betrachtet. Leider geht die Geschichte für Narziss nicht gut aus: Er kann sich vom Trugbild nicht losreißen, stirbt und wird in eine Blume verwandelt – die Narzisse. Doch nicht nur antike Götter, Nymphen und Faune schmücken den Innenraum – auch Landgraf Karl und seine Gemahlin präsentieren sich selbst mit vielen symbolischen Details. Eindrucksvoll lässt sich der Landgraf zusammen mit Justitia, der Göttin der Gerechtigkeit, und Minerva als Schutzgöttin der Künste und Wissenschaften darstellen, um sich als gerechten Friedensfürst und Kulturförderer zu positionieren. Und auch das Porträt der Landgräfin Maria Amalia wird von Tugenden umkränzt – in ihrem Fall sind es christliche Nächstenliebe und die eheliche Eintracht.