Sonderausstellung in der Neuen Galerie „InformELLE Künstlerinnen“

Komm mit auf eine Zeitreise in die 1950er und 60er-Jahre! Denn in dieser Zeit entstand die Informelle Kunst, die den Schaffensprozess konsequent in den Fokus stellte. Welche Künstlerinnen diesen Stil vorantrieben, erfährst du in der Sonderausstellung „InformELLE Künstlerinnen der 1950er/60er-Jahre“, die vom 11.10.2024 bis 26.1.2025 in der Neuen Galerie stattfindet. 

© Hessen Kassel Heritage

Was ist Informelle Kunst eigentlich? 

Die Wurzeln dieser Kunstrichtung liegen in Paris: Dort wurde der Begriff „Art Informel“ – also „Informelle Kunst“ – erstmals geprägt, und zwar als Sammelbegriff für den abstrakten Stil der Nachkriegsjahre. Dabei geht es vor allem um eine klare künstlerische Haltung, die klassische Formen und Bildkompositionen genauso ablehnt wie die rein geometrische Abstraktion. Das Spontane und der Arbeitsprozess stehen stattdessen im Mittelpunkt. Ein wichtiges Erkennungsmerkmal ist die Formlosigkeit: Es handelt sich um abstrakte Malerei, aber nicht mit geometrischen Formen wie Quadraten, Dreiecken und Kreisen. Der Arbeitsprozess ist völlig frei und folgt – wie auch im Surrealismus – dem Unterbewussten.

Eine völlig neue Stilrichtung, die schnell ihren Weg von Paris nach Deutschland fand: Schon ab 1952 etablierte sich „das Informel“ auch bei uns. Auf der documenta II im Jahr 1959 waren alle namhaften internationalen Vertreter der Informellen Kunst dabei. So entwickelte sie sich vom Beginn der 1950er bis zu den frühen 1960er Jahren zur leitenden Kunstrichtung in ganz Europa.

© Hessen Kassel Heritage

Frauen, die das Informel vorantrieben

Auf den ersten Blick ist diese innovative Strömung von männlichen Künstlern dominiert. Doch die Ausstellung in der Neuen Galerie eröffnet nun einen neuen – weiblichen – Blick auf die Informelle Kunst. Gezeigt werden hochkarätige Arbeiten von 16 Künstlerinnen. Unter ihnen Maria Lassnig, die während eines Stipendiums in Paris 1952 das Informel kennenlernte, sowie Brigitte Meier-Denninghoff, die für ihre monumentalen abstrakten Stahl-Skulpturen bekannt ist. Auch Arbeiten von Judit Reigl, Mary Bauermeister, Marie-Louise von Rogister, die in Kassel aufwuchs, und der portugisisch-französischen Malerin Maria Helena Vieira da Silva sind Teil der Ausstellung. Darüber hinaus kannst du auch einige längst vergessene Künstlerinnen neu entdecken!

Es ist ein konsequent weiblicher Blick auf die Informelle Kunst, der auch kunstsoziologische Netzwerke und Ausstellungsbeteiligungen beleuchtet. Außerdem befasst sich die Ausstellung mit der Rezeption und allgemeinen Mechanismen des Kunstbetriebs. Ein außergewöhnliches und inspirierendes Erlebnis, dass sich Kunstinteressierte nicht entgehen lassen sollten!  

Stark für Kunstvermittlung 

Übrigens: Die Ausstellung „InformELLE“ entstand in Kooperation von Hessen Kassel Heritage, der Kunsthalle Schweinfurt und des Emil Schumacher Museums in Hagen und wird in Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle Informelle Kunst ‒ Kunsthistorisches Institut der Universität Bonn durchgeführt. Eine großzügige Unterstützung der Hessischen Kulturstiftung, der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Bareva Stiftung und des Museumsvereins Kassel macht die Ausstellung möglich.

Du möchtest noch mehr Details erfahren und Hintergründe verstehen? Dann ist eine Führung genau das Richtige! Hier kommt dein Führungsprogramm mit allen Terminen, auf die du dich im Oktober freuen kannst: 

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© Hessen Kassel Heritage

Dienstag, 15.10.2024 • 14:30 bis 15:30 Uhr
Treffpunkt Senioren: „InformELLE Künstlerinnen der 1950er/60er Jahre“ 
mit Dr. Karin Mayer-Pasinski

Sonntag, 20.10.2024 • 15 bis 16 Uhr
Ausstellungsrundgang: „InformELLE"
mit Hendrik Heft

Mittwoch, 23.10.2024 • 12:30 bis 13 Uhr
Kunstpause: „InformELLE Künstlerinnen der 1950er/60er Jahre“ 
mit Daniel Wolf

Sonntag, 27.10.2024 • 15 bis 16 Uhr
Ausstellungsrundgang: „InformELLE"
mit Dr. Sylvia Schmelzer

Alle weiteren Infos und Termine findest du hier.


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