Farbenfroh durch die Winterzeit: Entdecke das Gewächshaus im UNESCO-Welterbe Bergpark Wilhelmshöhe  

Palmen, exotische Blumen und wunderbare Wärme: Du brauchst nicht in den Süden zu reisen, um dir in der kalten Jahreszeit eine Auszeit zu nehmen – ein Besuch in Kassels Großem Gewächshaus hat ebenfalls das Potenzial, dich aufblühen zu lassen! 

In diesem Blogartikel zeigen wir, was dich in diesem architektonischen Juwel mitten im Bergpark erwartet. Außerdem erfährst du, warum das Meisterwerk aus Glas und Stahl so einzigartig ist. 

Winterquartier für Kassels Naturschönheiten   

Wenn es draußen kühler wird, heißt es „umziehen“ für die frostempfindlichen Pflanzen im UNESCO-Welterbe Bergpark Wilhelmshöhe. Genau für diesen Zweck – zur Überwinterung seiner botanischen Schätze – ließ Kurfürst Wilhelm II. das Große Gewächshaus im Jahr 1822 erbauen. Und so ist es bis heute geblieben: Sobald die exotischen Pflanzen ihr warmes Plätzchen eingenommen haben, beginnt im Gewächshaus die Saison.


Öffne die Tür zu einer exotischen Welt  

Ein Meer aus Farben und Düften erwartet dich: Von seltenen Orchideen, 150 Jahre alten Kamelien, farbenfrohen Alpenveilchen und Primeln bis hin zu Ananas und Bananenstauden findest du hier ein beeindruckendes Spektrum, das nicht nur Pflanzenfreunde begeistert.

Während es draußen hinter den Glasfenstern regnet oder schneit, betrittst du eine sommerliche Oase. Vor allem in der Adventszeit lohnt sich ein Besuch: Dann leuchten die Weihnachtssterne in unterschiedlichsten Farben.

Großes Gewächshaus Bergpark Wilhelmshöhe
Großes Gewächshaus Bergpark Wilhelmshöhe
Großes Gewächshaus Bergpark Wilhelmshöhe
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Großes Gewächshaus Bergpark Wilhelmshöhe

Auch architektonisch ein Exot! 

Das filigrane Bauwerk, das von 1822 bis 1823 errichtet wurde, zählt zu den frühesten Glas-Stahl-Konstruktionen in ganz Europa. Damit war Kurfürst Wilhelm II. ein echter Vorreiter, der für sein modernes Bauvorhaben den Kasseler Architekten Johann Conrad Bromeis beauftragte.

Bromeis war ein begabter Architekt, der sich durch den Hofarchitekten von Jérôme Bonaparte inspirieren ließ. Von ihm schaute er sich den imposanten Empirestil ab – eine Stilrichtung, die für klassische Geradlinigkeit in der Architektur steht und ein monumentales Ambiente schafft. So entstand das beeindruckende Gewächshaus, das auch ein technisches Meisterwerk war: Es wurde mit einem raffinierten Heizsystem ausgestattet und sorgte schon damals für angenehme Temperaturen im Winter.

Großes Gewächshaus im Bergpark Wilhelmshöhe

Eine Tasse Tee unter Palmen 

Zwischen 1886 und 1888 wurde der ehemals runde Mittelbau um einen großen, rechteckigen Bau erweitert. Durch diese Maßnahme erhielt das Gewächshaus seine heutige Form. Im eleganten Mittelbau empfing der Kurfürst seine Gäste zum Tee und präsentierte ihnen seine wertvolle exotische Pflanzensammlung. Diese Tradition, im Gewächshaus gemeinsam zu feiern, ist auch heute noch lebendig: Vor allem für Hochzeiten ist das Gewächshaus eine beliebte Location. Wenn es abends dunkel wird und das gläserne Bauwerk zauberhaft erleuchtet ist, sieht es von außen aus wie ein strahlender Diamant.

Botanik – die Mode der Oberschicht 

Heute lieben wir das Große Gewächshaus als Geheimtipp für kühle Wintertage. Zwar sind die botanischen Infos ebenfalls sehr spannend, doch vermutlich kommt es den meisten Besuchenden vor allem auf den Entspannungseffekt an. Denn inmitten von Düften, Blüten und Wärme fühlen wir uns einfach wohl!

Für Kurfürst Wilhelm II. zählte ein anderer Faktor: Ein eigenes Gewächshaus mit botanischen Raritäten bewies seine wissenschaftliche Betätigung, die der damaligen Mode entsprach. Denn in der gehobenen Gesellschaft wurde zu jener Zeit fleißig gesammelt, bestimmt, experimentiert und mikroskopiert – Naturwissenschaften waren absolut „in“!

Großes Gewächshaus Bergpark Wilhelmshöhe

Dies hatte historische Gründe: Etwa um 1800 entstand die Wissenschaft der Biologie. In diese Zeit fallen auch die großen Weltumseglungen von Cook und Darwin, die in exotische Länder führten und bisher völlig unbekannte Pflanzen nach Europa brachten. Damit rückte erstmals die Erforschung der globalen Biodiversität in den Fokus. Eine Entwicklung, die auch an den Kasseler Hof gelangte: All die außergewöhnlichen Pflanzen, die Wilhelm II. und seine Gäste zum Staunen brachten, konnten im Gewächshaus neue Wurzeln schlagen.

Öffnungszeiten:

Übrigens ist das Gebäude barrierefrei. Die Saison beginnt jedes Jahr am 1. November und endet am 31. März. - immer dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr. Der letzte Einlass ist um 16.30 Uhr.

Am 24., 25. und 31.12. ist das Gewächshaus geschlossen. Am 1.1. könnt ihr von 12 bis 17 Uhr einen Neujahrsrundgang machen.

Die Eintrittspreise und weitere Details findet ihr bei Hessen Kassel Heritage


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